Dr. Cornelia Speer – Fachzahnärztin für Kieferorthopädie

Herausnehmbare Zahnspangen – flexible Alleskönner

Gezielte Steuerung von Zähnen und Kiefern

Im Wechselgebiss, also dem Übergang vom Milch- zum bleibenden Gebiss, kommen lose Spangen zum Einsatz. Zwischen dem 8. und 14. Lebensjahr – wenn die Reaktion auf Umbausignale noch groß ist – können sie durch Ausüben von Druck oder dem Ausnutzen körpereigener Muskelkräfte und Wachstumsschübe die Stellung von Zähnen und Kiefern effektiv beeinflussen.

Je nach Design der aus einer Kunststoffplatte mit Halteelementen aus Draht gefertigten Apparatur können beispielsweise Zahnlücken bis zum Durchbruch bleibender Zähne offengehalten werden (Lückenhalter / Platzhalter). Wird die herausnehmbare Spange durch integrierte Federelemente oder Dehnschrauben ergänzt (aktive Platte), bewirkt dies die gezielte Bewegung von Zähnen oder Zahngruppen oder eine Weitung von zu engen Kiefern. Sogenannte funktionskieferorthopädische Geräte können das Kieferwachstum gezielt regulieren, indem sie durch muskuläres Training Wachstumsimpulse in den Kieferbasen fördern bzw. hemmen.

Aktive Mitarbeit unerlässlich

Lose Spangen entfalten ihre volle Wirkung natürlich nur, wenn sie regelmäßig getragen und bei integrierten Dehnschrauben entsprechend mittels Stellschlüssel aktiviert werden. Werden sie mit großer Disziplin nach der Schule (nachmittags) und nachts eingesetzt, zeigen sich schon bald erste Therapieeffekte. Um Beschädigungen der Apparatur zu vermeiden, sollte die Spange zum Essen oder beim Sport herausgenommen werden.

Alle 4 bis 6 Wochen werden der Verlauf der Behandlung vom Kieferorthopäden kontrolliert und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen (z.B. durch Einschleifen des Kunststoffkörpers oder Umbiegen von Drahtelementen).

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